Stellungnahme der DBA-Fraktion zum Antrag „Menstruationsartikel“ der FWG-Fraktion.
In der o.g. Ratssitzung hatte die FWG Fraktion einen Antrag gestellt, der die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln an Schulen, dem HOT Funkenflug, den Sporthallen etc. einfordert.Die FWG reagiert auf die Ablehnung ihres Antrages durch unsere Fraktion auf ihrer Homepage und unterstellt uns, Politik lediglich durch eine „Männerbrille“ zu betreiben.
Dazu positionieren wir uns wie folgt:
Natürlich ist man als Mitglied der FWG Fraktion darüber enttäuscht und in der Eitelkeit verletzt, wenn nicht alle Fraktionen in großer Einmütigkeit dem Antrag zustimmen.
Eine Fraktion, die nur eine Frau in den eigenen Reihen zählt, sollte mit Behauptungen, andere Fraktionen würden nur Politik aus Sicht von Männern gestalten, vorsichtig umgehen. Aber nein, man greift gleich zur Chauvinisten-Keule und teilt aus.
Keine Ahnung, wer sich in der FWG Fraktion aktuell auf dem Alice Schwarzer Trip befindet?
Und zu dem Vorwurf der FWG an unsere Fraktion, wir würden nur mit schwachen Argumenten den Antrag zur kostenlosen Bereitstellung abgelehnt haben, zeugt davon, dass man nicht in der Lage war, dieses sachlich einzuordnen.
Im Vorfeld hatten auch andere Fraktionsvorsitzende geäußert, dem Antrag nicht zu entsprechen. Vermutlich ist man in der Ratssitzung dann „umgefallen“ und hat einem Probelauf zur Verteilung der Menstruationsartikel zugestimmt. Der vermeintliche Grund, warum die anderen Fraktionen dann doch ein „Weichspülen“ im Abstimmungsverhalten gezeigt haben, liegt in der Angst begründet, in der Wählergunst zu sinken.
Wir stehen zu unserer Meinung!
Und, gerichtet an die Mitglieder der FWG Fraktion:
In einer intakten und gut funktionierenden Familie kümmern sich die Eltern um die Töchter!
Es dürfte doch wohl selbstverständlich sein, dass Töchter von ihren Eltern durch das pubertäre Alter begleitet werden.
Es dürfte doch wohl auch selbstverständlich sein, dass Väter und Mütter ihre Töchter auf das „Frau werden“ vorbereiten.Und dazu bedarf es keines Antrages durch die FWG-Fraktion oder die kostenlose Bereitstellung von Hygieneartikeln.
Fürsorgliche Eltern kümmern sich um ihre Töchter und dazu gehört auch die Bereitstellung (zunächst rein präventiv) von Menstruationsartikeln für den Schultornister.
Es werden wohl kaum Eltern einfordern, dass eine Gemeindeverwaltung die Verantwortung für die eigenen Töchter übernimmt und an allen Ecken kostenlose Menstruationsartikel bereitstellt. Das ist die Aufgabe der Eltern und auch die Verantwortung gegenüber den eigenen Kindern!
Im Folgenden lesen Sie unsere Stellungnahme, abgegeben in der Ratssitzung am 28.04.2022:
Stellungnahme der DBA-Fraktion zum Antrag „Menstruationsartikel“ der FWG-Fraktion.
Augustdorf, den 28. April 2022
Noch vor wenigen Wochen beschäftigten wir uns mit der Antragsflut der vergangenen Jahre. In den IFG und in den Fraktionen wurde nachgedacht und diskutiert, wie wir die vorhandenen Anträge in Kooperation mit der Verwaltung abarbeiten könnten.
Es gab gute Ansätze und ziemlich einvernehmliche Signale der Fraktionen, sich auf wirklich wichtige Anträge zu beschränken.
Nun wollen wir als DBA keiner Fraktion das Recht absprechen, auch weiterhin Anträge an den Gemeinderat zu stellen.
Ob aber ausführliche Diskussionen über Wechselintervalle von Binden und anderen Hygieneartikeln im Gemeinderat geführt werden müssen, so zumindest der Vorschlag von Herrn Thiel, zweifeln wir von der Wertig- und Wichtigkeit an.
Und die Behauptung, dass durch biologische und naturgegebene Unterschiede zwischen Mann und Frau, die Gleichstellung der Geschlechter beeinträchtigt wird, ist absurd.
Dann sollten auch Babywindeln für Kleinkinder und Hygieneunterwäsche für Menschen mit Inkontinenz bereitgestellt werden.
Zudem würde es, durch das Aufstellen von Spendern und der freie Zugang zu den Hygieneartikeln, erhebliche Folgekosten für den Gemeindehaushalt nach sich ziehen. Ganz abgesehen von Vandalismus und Beschädigungen.
Bisher wurde anfallende „Probleme“ durch das Schulsekretariat und / oder Vertrauenslehrerrinnen geregelt.
Der Hinweis von Herrn Thiel, dass zusätzliche Kosten für den femininen Anteil der Gesellschaft entstehen, trifft nicht zu. Im Rahmen der Sozialhilfe und des Arbeitslosengeldes II werden Beträge gezahlt, die das soziokulturelle Existenzminimum definiert. Das beinhaltet u. a. auch Körperpflegemittel und Hygieneartikel.
Wenn die FWG-Fraktion etwas zur Behebung des vermeintlichen Problems tun möchte, dann soll sie den Schulen in ausreichender Menge Tampons und Binden zur Verfügung stellen.
Wir lehnen den Antrag ab.