In Zeiten des Hochsommers ist es mehr als verständlich, dass sich viele Bürger und Bürgerinnen ein schönes Freibad in unserer Gemeinde wünschen. Wir haben viele Jugendliche und Kinder in unserer Gemeinde, die sich sehr über ein Freibad freuen würden.
Wir befürworten die Petition zur Reaktivierung des Freibades uneingeschränkt.
Der aktuelle Zustand des Freibades, insbesondere das gesamte Areal, ist als traurig zu bezeichnen. Um diese Situation besser zu verstehen, machen wir einen Sprung zurück in das Jahr 2017:
Am 19. Januar 2017 erklärte Dr. Wulf im Rahmen einer Einwohnerversammlung zum Thema „Zukunft des Freibades“,
Zitat aus dem Protokoll:
...dass aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel in Zukunft Prioritäten gesetzt werden müssen. Diese sollten bei der Bildung liegen. Darüber hinaus gibt es die Hoffnung, in ein paar Jahren am Kohlenweg eine bessere und kostengünstigere Alternative zu schaffen. Jetzt 200.000-300.000 Euro Planungskosten für ein Freibad auszugeben, wäre falsch. Außerdem bestehen aufgrund des Immissionsschutzes Risiken am Standort Inselweg. Sofern die Bereitschaft besteht, ein neues Freibad über höhere Wasser- und Abwassergebühren zu finanzieren, würde dies überproportional junge Familien mit Kindern treffen, die bereits durch andere verbrauchsabhängige Kosten wie Umsatzsteuer oder Energiekosten hoch belastet sind. Dr. Wulf machte deutlich, dass er persönlich dies für den falschen Weg hält, weil es sozial unausgewogen wäre.
Im Rahmen dieser Einwohnerversammlung vermittelte Herr Dr. Wulf den Einwohnern die Hoffnung, dass nach dem Ende der Sandabgrabungen am Kohlenweg ein Badesee entstehen könnte.
Alternativ, so Dr. Wulf, könnte ein Badesee in der Sandgrube Brink auf Stukenbrocker Gelände realisiert werden.
Viele haben, im guten Glauben, dem ehemaligen Bürgermeister Wulf vertraut. Heute wissen wir, dass die Bezirksregierung dieses Vorhaben schon damals für nicht genehmigungsfähig hielt. Nicht wenige Bürger wurden durch den damaligen Bürgermeister Dr. Wulf hinters Licht geführt.
Erschwerend kam hinzu, dass mehrere Gutachten erstellt wurden und diese für viele Einwohner und Bürger schwer verständlich waren. Dies hatten wir auch schon im Jahr 2017 festgestellt und es freut uns, dass der Fraktionsvorsitzende der SPD, Herr Daniel Klöpper, in seiner Stellungnahme zur Petition unsere damalige Aussage unterstreicht. Aber nicht nur die Gutachten waren schwer verständlich, sondern auch der Bürgerentscheid war missverständlich formuliert.
Nun gilt es nach vorne zu schauen. Immerhin hat der Freibadförderverein sich nicht aufgelöst. Der Vorsitzende, Herr Alexander Schling, Angehöriger unserer Fraktion, berichtet, dass es positive Signale aus dem Förderverein gibt. Das macht uns Mut.
Natürlich ist es uns aber auch nicht verborgen geblieben, dass die Diskussion in den sozialen Medien sehr emotional geführt wird. Das können wir gut verstehen.
Allerdings wären Emotionen schlechte Ratgeber um sachgerechte Entscheidungen zu treffen.
Als Politiker stehen wir in der Verantwortung, die finanziellen Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer Reaktivierung des Freibades, möglichst realistisch zu bewerten.
Wir möchten keine Hoffnungen wecken und auch keine Versprechen abgeben, bevor nicht eventuelle Möglichkeiten zur Reaktivierung des Bades geprüft worden sind.
Und dazu muss auch die Verwaltung eingebunden werden. Nun sind der Bürgermeister und die Verwaltung gefordert.
Wir würden uns freuen, wenn der Bürgermeister und die Verwaltung einen Plan mit möglichen Fördermitteln zur Reaktivierung des Freibades erarbeitet und auch die Folgekosten aussagekräftig betrachtet würden.
Wenn Möglichkeiten einer Reaktivierung des Freibades bestünden und eine Finanzierung sozialverträglich umgesetzt werden könnte, dann würde die DBA- Fraktion diesem Vorhaben nicht wiedersprechen.