Die "Kurve kriegen" - gemeinsam für die Jugendlichen

02.12.2022 | Übersicht | Lutz Müller | Augustdorf
Bild von Wokandapix auf Pixabay
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Wir fordern, dass wir als Kommune mit den Institutionen, wie des Jugendamtes, der Suchthilfe, Schulen, Kindergärten, Polizei, Sportvereinen und Kirchen, eine angemessene Hilfe anbieten.

Hier unser Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
 
wir beantragen, dass die Verwaltung für eine der nächsten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses (oder auch im Rat der Gemeinde) eine Vertreterin/einen Vertreter des Jugendamtes des Kreises Lippe einlädt, um mit ihr/ihm über auffällige Jugendliche in Augustdorf zu sprechen.
Zur Begründung können Beispiele von Jugendlichen aufgelistet werden, die sich weder an allgemeine Normen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung halten, noch ein halbwegs adäquates soziales Verhalten beweisen.
Aktuell kam es sogar zu einem Vorfall massiver körperlicher Gewalt eines 14jährigen Jungen, der sich am 22.11.2022 an einer unserer Schulen ereignete.
Durch massive Gewalteinwirkung wurde einem 12jährigen Jungen eine Hand gebrochen. Der jugendliche Täter ist polizeibekannt.
Weitere Beispiele aus den Schulen, berichtet von besorgten Eltern, zeugen von einer notwendigen Auseinandersetzung mit dem Thema der Jugendkriminalität auch in der lokalen Politik.
Wir sprechen hier von einer Form der Jugendkriminalität, wie Körperverletzung, Diebstahl und Bedrohung. Wir fordern eine Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Stellen bei der Verhütung und Bekämpfung der Jugendkriminalität in Augustdorf.
Ziel bei der Verhütung und Bekämpfung der Jugendkriminalität ist insbesondere, der Entwicklung und Verfestigung delinquenter Verhaltensweisen entgegenzuwirken.
 
 
Wir sollten unseren Fokus auf kriminalpräventive Maßnahmen legen, die die jeweiligen Lebensumstände sowie individuellen Problemlagen der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt.
Wir fordern, dass wir als Kommune mit den Institutionen, wie des Jugendamtes, der Suchthilfe, Schulen, Kindergärten, Polizei, Sportvereinen und Kirchen, eine angemessene Hilfe anbieten, um die Risikolagen zu entschärfen.
Wir sollten eine Zusammenarbeit dieser Organisationen und Behörden anregen, das Jugendamt sollte dabei eine koordinierende Rolle übernehmen. Wir brauchen ein Netzwerk, welches sich dieser Problemsituation annimmt und gegensteuert. Darüber hinaus haben Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen Anspruch auf rechtzeitige und verlässliche Hilfe durch die Jugendämter. Hierzu müssen in sozial belasteten Regionen und für Familien mit besonderen Risikofaktoren niedrigschwellige Angebote bereitgestellt werden.
 
Festzuhalten ist, dass das Verhalten einiger Kinder und Jugendlicher in Augustdorf eine latente Kindeswohlgefährdung darstellt. Uns ist es bekannt, dass die Polizeibehörden örtliche präventive Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendkriminalität einsetzen.
So wird seitens des Ministeriums des Innern des Landes NRW ein Landesprojekt „Kurve kriegen“ angeboten. Zielgruppe dieses Projekts sind Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren, die mindestens ein Gewaltdelikt oder drei Eigentumsdelikte begangen haben und deren Lebensumstände von so vielen Problemen belastet sind, dass ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht. Bei der Umsetzung arbeiten Polizei und der zuständige Jugendhilfeträger zusammen.
40 Kreispolizeibehörden und über 300 Kommunen sind bundesweit mit dem Programm erfolgreich unterwegs. Diese Initiative ist zudem bundesweit einmalig.
Weitere Informationen stellen wir gerne zur Verfügung.
Um die soziale Situation in Augustdorf zu verbessern und dauerhaft präventiv gegen Jugendkriminalität entgegenzuwirken, sehen wir dringenden Handlungsbedarf.
Aus unserer Sicht ist ein Arbeitskreis mit den oben genannten Organisationen und Behörden dringend notwendig.
Wir stehen in der Verantwortung für die Sicherheit der Bürger. Daher muss dies in Kooperation mit dem Jugendamt thematisiert und eine gemeinsame Lösung gefunden werden.
 
Fazit:
Wir fordern kriminalpräventive Maßnahmen, die gezielt auf besonders kriminalitätsgefährdete Kinder und Jugendliche (im Alterssegment von 8- 15 Jahren) abgestimmt sind.
Dieses Vorhaben kann die Politik natürlich nicht alleine leisten. Auch unsere Schulen bedürfen unserer Unterstützung! Daher verweisen wir auf die Initiative der Landesregierung NRW.
 
Unser Kreisjugendamt sollte dazu Stellung beziehen und Vorschläge unterbreiten, wie wir unsere Jugendsozialarbeit in Kooperation mit der Initiative „Kurve kriegen“ koordinieren könnten. Pädagogische Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe für unseren Ort sollten aufgezeigt und Möglichkeiten der Umsetzung erläutert werden.
Die Maßnahmen werden durch das Land NRW finanziert.
 
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung leitet alle notwendigen Maßnahmen ein, um die im Antrag formulierten Ziele zu realisieren.

 
Mit freundlichem Gruß,
Lutz Müller Fraktionsvorsitzender DBA
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